CPM-Lösungen für den Mittelstand: 5 Tipps für ein gut vorbereitetes Auswahlprojekt

Immer mehr mittelständische Unternehmen setzen auf professionelle CPM-Software, um zentrale Prozesse wie bspw. Planung und Budgetierung zu automatisieren. Doch ist erst einmal der Entschluss gefasst, eine solche Lösung anzuschaffen, sieht sich so mancher Verantwortlicher einer Mammutaufgabe gegenüber. BARC-Analyst Dr. Christian Fuchs gibt Ratschläge, wie Entscheider im Mittelstand vorgehen sollten, damit ihr Auswahlprojekt zu einer passenden Lösung führt.

Jedes Projekt ist ein bisschen wie eine Reise. Doch egal, ob es nur in die unmittelbare Nachbarschaft oder ans andere Ende der Welt geht: Eine gute Vorbereitung ist entscheidend. Andernfalls drohen Verspätungen oder gar der „worst case“: nicht am Ziel anzukommen.

Beides können sich die meisten mittelständischen Unternehmen nicht leisten. Ihr Handlungsspielraum und ihre Ressourcen sind in aller Regel deutlich stärker begrenz als die von Konzernen.

Im Hinblick auf die Auswahl von Software für Corporate Performance Management (CPM) gilt es deshalb, das Risiko einer Fehlentscheidung zu minimieren. Damit das gelingt, braucht es ein gut durchdachtes und ebenso gut durchgeführtes Auswahlprojekt.

Folgende Punkte sind hierbei besonders wichtig:

  1. Definieren Sie erreichbare Ziele und legen Sie die technischen, fachlichen sowie organisatorischen Aspekte Ihrer BI-Strategie fest.
  2. Erheben und gewichten Sie sorgfältig Ihre technischen sowie fachlich-funktionalen Anforderungen an eine Softwarelösung. Beziehen Sie in die Anforderungsanalyse alle entscheidenden Personen für den späteren Erfolg der Lösung ein (Management, Key User etc.). Achten Sie auch auf mögliche zukünftige Anforderungen, die mittelfristig relevant werden können.
  3. Analysieren Sie basierend auf Ihren Anforderungen den Markt und erstellen Sie eine Short List in Frage kommender Softwarelösungen. Führen Sie eine vergleichende Evaluierung der Anbieter auf der Short List durch. Beziehen Sie hierbei auch Ihre Anwender mit ein, die später mit der Lösung arbeiten sollen, um die Akzeptanz der Lösung zu fördern.
  4. Testen Sie die in Frage kommenden Lösungen in einem für Sie typischen Use Case auf Ihren eigenen Daten (Proof of Concept). Je gewissenhafter, objektiver und vergleichbarer Sie dies tun, desto geringer ist das Risiko sich am Ende falsch zu entscheiden.
  5. Achten Sie bei der Auswahl und Einführung Ihrer CPM-Lösung auf einen überschaubaren Projektzeitraum von jeweils 3-6 Monaten und die Generierung von „Quick Wins“. Je kürzer die Auswahl- und Implementierungszeit, desto höher ist in der Regel der unmittelbare Nutzen Ihres Projekts.
  6. Schaffen Sie im Unternehmen klare Verantwortlichkeiten für das Thema CPM – insbesondere für Änderungs- und Weiterentwicklungsprozesse – und sorgen Sie für eine Zusammenarbeit zwischen Fachbereichen und IT.

Fazit und weitere Empfehlungen

Wie jede Reise kann auch das Auswahlverfahren für eine CPM-Software zum Reinfall werden. Dass es das nicht tut, liegt u. a. an Ihnen. Zusätzlich zu den genannten Tipps sollten Sie darauf achten, beliebte Fehler zu vermeiden und die ins Auge gefassten Lösungen auf mittelstandstypische Anforderungen zu prüfen. Mit diesen einfachen Tipps steigern Sie die Chancen deutlich, am Ende die richtige Software für Ihre CPM-Anforderungen zu wählen. Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen!

Dr. Christian Fuchs

Dr. Christian Fuchs ist Head of Research BI & Data Management sowie Senior Analyst bei BARC. Er ist Hauptautor der Studie “Softwarewerkzeuge für die Planung” sowie zahlreicher weiterer Veröffentlichungen im Bereich BI und Planung. Als Berater unterstützt er Unternehmen im Softwareauswahlprozess und in der Einführungsphase als auch zu strategischen Fragestellungen im Bereich Anwenderwerkzeugportfolio, Architektur und Einsatzszenarien.

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